Horst Schmidt: Mit dem zweiten Regionalbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bayern, neben Regensburg, wollten wir, meine Kollegin Dr. Eva-Maria Brehm und ich, zusammen mit den vielen ReferentInnen und ExpertInnen in Südbayern, d. h. München, Oberbayern und Schwaben, verstärkt in der Fläche die politische Bildungsarbeit im Sinne der Sozialen Demokratie stärken. Wir wollen informieren, den politischen Dialog unterschiedlicher Gruppen, z. B. Wirtschaft und Politik, Medien und Politik, unterstützen und auch zum gesellschaftspolitischen Engagement motivieren, sich in die Gesellschaft und den politischen Diskussionsprozess einzumischen. Also ein zusätzliches politisches Forum in Bayern zu bieten. Dabei orientieren wir uns an den Schwerpunkten der Friedrich-Ebert-Stiftung: Sozialer Zusammenhalt, demokratische Kultur, Innovation und Teilhabe, solidarische Globalisierung. Die Vielfalt unseres Programms spiegelt auch die unterschiedlichen Interessen unserer TeilnehmerInnen wieder.
Horst Schmidt: In der Friedrich-Ebert-Stiftung gibt es ein eigenes Projekt Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus, mit vielen Studien, Tagungen und Veröffentlichungen. Auch in Bayern gibt es einen gefährlichen Bodensatz von rechtsextremen Einstellungen. Mit unserem Projekt und insbesondere unserer Ausstellung Rechtsradikalismus in Bayern wollen wir über die rechte Szene aufklären, über die Hintergründe, die Ideologie, die Strukturen und die Konsequenzen daraus informieren, aber auch aufzeigen, was jeder einzelne dagegen tun kann, und da gibt es auch in Bayern zahlreiche Beispiele. Deshalb ist es uns besonders wichtig, mit unserer Ausstellung in Schulen und Jugendorganisationen präsent zu sein, und wir sind auch stolz darauf, dass uns dies in den letzten Jahren gelungen ist.
Horst Schmidt: In den Münchner Mediengesprächen haben wir uns schon wiederholt mit der Thematik auseinandergesetzt. Das Internet ist eines der wichtigsten Kommunikations-, Informations-, Schulungs- und Agitationsfelder der Rechten Szene geworden. Auf vielen Internetseiten herrschen pure Menschenverachtung und Hasspropaganda, es wird gegen die Gleichwertigkeit der Menschen, die Menschenwürde und die Grundlagen des demokratischen Zusammenlebens gehetzt. Leider erleichtert die Offenheit des Web2.0. auch die braunen Umtriebe. Deshalb muss man sich immer wieder mit der aktuellen Entwicklung auseinandersetzen, wie dies auch Mut gegen rechte Gewalt, Netz gegen Nazis, blick nach rechts, jugendschutz.net, die Bundes- und die Landeszentralen für politische Bildung und auch die Friedrich-Ebert-Stiftung machen.
Horst Schmidt: Wir wollen mit den Münchner Mediengesprächen eine zusätzliche Plattform in München anbieten, sich mit aktuellen Trends in der Medienpolitik, der Journalismusausbildung und insbesondere dem Onlinejournalismus bekanntzumachen und auseinanderzusetzen. Deshalb ist auch der Münchner Arbeitskreis öffentlicher Rundfunk (MAR) mit dem Vorsitzenden Prof. Dr. Hömberg für uns ein wichtiger Kooperationspartner. Die Zusammenarbeit mit der Stiftung Journalismusakademie, mit Frau Dr. Hooffacker und Herrn Lokk, hat sich als außerordentlich fruchtbar und erfolgreich erwiesen.
Horst Schmidt: Wir haben uns in der Münchner Medienszene etabliert, die Nachfrage nach unseren Veranstaltungen ist groß, aber wie alle Bildungsanbieter in München wünschen wir uns natürlich mehr Berichterstattung über unsere hervorragend besetzten Mediengespräche.
Horst Schmidt: Natürlich werden wir beides machen, erfolgreiche und bewährte Projekte werden wir weiterführen, aber auch weiterentwickeln und es wird selbstverständlich auch in den nächsten zehn Jahren wie bisher neue Formate geben, inhaltliche Zuspitzungen, vielleicht wird es ja auch mal ein Oberbayerisches Mediengespräch in der Region geben. Das werden wir wie gewohnt mit unseren Kooperationspartnern intensiv besprechen und vorbereiten.
Von Hans-Jürgen Punte