Alexander Klimke: Das Engagement im politischen Bereich entspringt meinem persönlichen Interesse. Innerhalb dieses Interesses kristallisierte sich sehr schnell heraus, wo am meisten Handlungsbedarf besteht. In den brisanten Bereichen, in denen es, wie beispielsweise beim Rechtsextremismus, um Manipulation geht, ist es besonders wichtig, dass kompetente Leute gegensteuern.
Alexander Klimke: Grundsätzlich besteht bei Themen wie dem Rechtsextremismus deshalb Handlungsbedarf, weil es sich hier nicht um Teilgebiete handelt, innerhalb derer nur wenige Menschen Sachverhalte verzerrt darstellen. Im Gegenteil, hier sind viele manipulativ tätige Menschen mit einer speziellen Ideologie am Werk, die in der Lage sind, einen gewaltigen Impact auszulösen.
Das Internet im Speziellen ist für die rechte Szene deshalb so interessant, weil die Verbreitung diversen rechtsextremen Gedankengutes in Deutschland gesetzlich verboten ist, zum Beispiel als Volksverhetzung. Damit scheidet für die Rechtsextremen die Nutzung herkömmlicher Medien aus. Für sie ist das Internet als Medium ohne Sanktionen besonders interessant. Dem Zugriff deutscher Behörden entgehen sie, indem sie beispielsweise ausländische Server benutzen. Diesen Zusammenhängen muss man besondere Bedeutung beimessen.
Alexander Klimke: Es ist ein Irrglaube zu meinen, durch Repressionen und Gesetzesänderungen wäre eine Einflussnahme der rechten Szene im Internet vollständig zu verhindern, vergleichbar dem jahrzehntelangen Kampf gegen den Drogenhandel. Hier besteht vielmehr ein Bildungsauftrag. Die Internetnutzer müssen im Umgang mit dem Internet sensibilisiert und aufgeklärt werden.
Von Claudia Stolz