Digitale Pressemappe
Welche Botschaft geht für Sie vom Alternativen Medienpreis aus?
Die Botschaft ist die: Man kann Themen auch einmal anders betrachten, als dies gemeinhin getan wird aus einem anderen Blickwinkel. Es gibt doch diese schönen Spruch: Der Kopf ist rund, damit man auch mal die Denkrichtung ändern kann. Dazu rufen die eingereichten Beträge fast immer auf: dass man sich einmischt, die Gesellschaft mitgestaltet und so Demokratie lebt.
Was macht das Besondere an den Einsendungen für den Alternativen Medienpreis aus?
Beim Alternativen Medienpreis gibt es den Trend zum kurzen Häppchen und zum schnell zu lesenden Artikel nicht, wir verfolgen einen anderen Weg:
Die Beiträge kommen meist von jungen, sehr engagierten Journalisten, die sich nicht scheuen, auch in die inhaltliche Tiefe eines Berichts zu gehen. Was mich sehr beeindruckt hat und was sehr lehrreich für mich war, sind zum Beispiel Geschichten aus Gebieten, wo keine oder kaum Korrespondenten vor Ort sind, zum Beispiel aus afrikanischen Ländern. Da haben wir Artikel, die ganz anders sind, als man sonst zu lesen bekommt. Zum Beispiel der Blick auf das Thema Globalisierung ist natürlich hochinteressant, wenn es einmal aus Ländern aus Afrika oder Lateinamerika beleuchtet wird.
Gab es einen Themenschwerpunkt der Beiträge?
Themen, die den Nationalsozialismus in all seinen Auswirkungen und geschichtlichen Stufen beleuchten, sind immer dabei. Dies ist aber auch gut und wichtig. Dieses Jahr haben wir zum Beispiel einen Bericht über braune Comics, über Lifestylesymbole von nationalsozialistischen Gruppen und eine Geschichte über ehemalige KZ- Baracken die zu normalen Wohnungen umgebaut worden sind. Aber es ist auch das Thema Amalgam darunter oder ein Bericht über einen Totalverweigerer, der mit seinem Protest gegen Bundeswehr und Zivildienst eine politische Diskussion ausgelöst hat.
Wenn Sie den Teilnehmern etwas auf ihren weiteren journalistischen Weg mitgeben könnten, was wäre dies?
Man soll interessiert, offen sein für anderes Denken und bloß nicht die eigenen Überzeugungen verleugnen. Es kommt im seriösen Journalismus immer darauf an, dass man das richtige Maß findet zwischen eigener Überzeugung und Handwerk. Wenn man z.B. mit einem etablierten Unternehmen zusammenarbeitet, kann es natürlich sein, dass man Sachen schreibt die einen gar nicht interessieren oder hinter denen man nicht 100%ig steht. Aber das richtige Maß muss man finden. Man sollte sich nicht dahingehend ausnutzen lassen, Dinge zu tun, die man eigentlich nicht will.
Der Alternative Medienpreis feiert dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum: Was wünschen Sie sich für die nächsten zehn Jahre?
Ich wünsche mir viele neue Ideen, viele neue tolle Geschichten und vor allem viele Überraschungen. Das man als Juror sagen kann: Aus diesem Blickwinkel habe ich das noch gar nicht betrachtet. Das ist richtig klasse!
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.journalistenakademie.de
www.alternativer-medienpreis.de