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Kino für besondere Ansprüche

Interview mit Siegfried Daiber, Betreiber des Maxim-Kinos in München-Neuhausen

Siegfried Daiber

Siegfried Daiber

Herr Daiber, Sie betreiben das Maxim-Kino seit mehr als 30 Jahren. 2012 feiert das Kino seinen 100. Geburtstag. Was wünschen Sie sich für dieses Jubiläum?
 
 Ich wünsche mir ein präsentables Kino. Toll wären eine moderne Technik und eine bessere Ausstattung. Der Charme, die Ästhetik und das nostalgische Flair sollen erhalten bleiben.
 
 Was erhoffen Sie sich von der Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss Nymphenburg-Neuhausen und Journalistenakademie?
 
 Schön wären Maßnahmen, mit denen das Maxim-Kino erhalten werden kann. Dazu gehört auch das Bewusstsein, dass Kino eine Bereicherung für die Kultur der Stadt ist. Am schönsten wäre es, wenn so viele Leute ins Kino kommen, dass es sich wie ein ganz normales Wirtschafts¬unternehmen selbst tragen kann.
 
 Kann das Maxim heute noch Impulse setzen?
 
 Das kann es schon! Aber allein schaffe ich das nicht. Ich brauche Besucher, die sich für diese Form des Kinos begeistern, die einen Blick für das Besondere haben.
 
 Und was können Sie einbringen?
 
 Ich bin offen für Leute mit Ideen und Ansprüchen. In den letzten Jahren war es so, dass Leute Filmideen, sogar eigene Filme mitbrachten, die dann ein paar Tage im Maxim-Kino gelaufen sind. Solchen Ansprüchen stand und stehe ich immer offen gegenüber.
 
 Was unterscheidet das Maxim-Kino von anderen Kinos?
 
 Kino ist ein Geschäft wie jedes andere. Der Unterschied ist mein persönliches Engagement. Große Kinos zeigen Filme, die viele Besucher anlocken, damit der Laden läuft. Doch auch jenseits der großen Blockbuster gibt es Themen, die Menschen interessieren. Beispielsweise der Doku¬mentarfilm „Wenn Ärzte töten“. Hier geht es um einen Psychiater, der nachgeforscht hat, wie sich die Mentalität der Ärzte unter der Nazidiktatur verändert hat und wie diese Ärzte sich hinterher verhalten haben. Der Film ist zwar nicht handwerklich perfekt aber inhaltlich interessant.
 
 Sie sagen, dass für Sie das Maxim-Kino ein Gegenprogramm zum Programmkino ist.
 Was heißt das?

 
 Programmkinos sind vor 20 Jahren als Gegenpool zum Mainstream der Multiplex-Kinos ent¬standen. Sie hatten einen höheren Anspruch an die Qualität der Filme. Heute geht es auch bei ihnen nur noch um die Besucherzahlen. Es gibt hier zu wenige Filme aus Ländern, die nicht im Fokus stehen, die aber auch eine Filmkultur haben wie zum Beispiel Filme aus Afrika oder
 Lateinamerika.
 
 Nach welchen Kriterien suchen Sie die Filme aus?
 
 Am liebsten zeige ich Filme, die sonst keine Chance hätten, jemals in einem Kino zu laufen. Filme junger Filmemacher, die was Besonderes sind und damit die Berechtigung haben, gezeigt zu werden. Die Filme müssen nicht perfekt sein.
 
 Wer geht heute noch ins Maxim?
 
 Es gibt heute noch Leute, die seit 30 Jahren hierher kommen. Die haben schon die Mittelmeerfilmtage, Türkeifilmwochen, Lateinamerikafilme oder griechische Filmwochen besucht. Wir waren das erste Kino in München, das die gesamte Yilmaz Güney-Filmreihe gezeigt hat.