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Interview mit Ingeborg Staudenmeyer, Vorsitzende des Seniorenbeirats

Ingeborg Staudenmeyer

Ingeborg Staudenmeyer

Frau Staudenmeyer, Sie arbeiten seit vielen Jahren als Geschäftsführerin des Seniorenbeirats. Seit Sommer 2013 sind Sie Vorsitzende. Was hat der Seniorenbeirat in dieser Zeit erreicht und welche Ziele verfolgen Sie in Ihrer neuen Verantwortung?
 
 Ich bin seit 19 Jahren Geschäftsführerin des Seniorenbeirats. In dieser Zeit konnte ich die Probleme und Sorgen der älteren Generation hautnah verfolgen. Vor allem im sozialen Bereich haben wir mit dem Seniorenbeirat Einiges erreichen können. Die Schwierigkeiten, mit denen sich die älteren Menschen in München konfrontiert sehen, sind allerdings sehr vielseitig. Deshalb ist die Arbeit des Seniorenbeirats eine kontinuierliche Arbeit. In meinem neuen Amt als Vorsitzende werde ich noch sehr viel zu tun haben. Für die nächste Wahlperiode streben wir mehrere Ziele an: Besonders wichtig ist es mir, die Vernetzung mit den Wohlfahrtsverbänden voranzutreiben und auch die Kooperation mit den Senioreneinrichtungen weiter zu verbessern. Auch bei den großen Problemen, von denen gerade die ältere Bevölkerung besonders betroffen ist, wie niedrige Renten, altersgerechtes Wohnen und Fragen der Pflegeversicherung, wollen wir Verbesserungen erreichen. Diese werden wir mit Nachdruck auf verschiedenen Ebenen einfordern. Dazu bringen wir Vorschläge und Anträge in den Münchner Stadtrat, aber auch in die Politik auf Landes- und Bundesebene ein.
 
 Nach Ihrer langjährigen Erfahrung: Was kann der Seniorenbeirat mit seiner Arbeit bewirken?

 
 Der Münchner Seniorenbeirat ist bundesweit die größte kommunale Interessensvertretung der über 60-Jährigen. Als Gremium haben wir vor allem beratende Funktion, doch unsere Stimme wird durchaus ernst genommen. Deshalb können wir die Interessen der älteren Bürgerinnen und Bürger Münchens glaubwürdig vertreten. In den Ausschuss-Sitzungen des Stadtrates haben wir Rederecht. Darüber hinaus sind wir in vielen Gremien und Arbeitskreisen vertreten. Zum Beispiel im städtischen Beraterkreis für barrierefreies Planen und Bauen, im Münchner Sicherheitsforum, im Gesundheits- und Mieterbeirat und in der Landesseniorenvertretung Bayerns. Überall, wo wir mitwirken, versuchen wir, wie bereits seit Jahren, für die ältere Bevölkerung Mißstände zu beseitigen und Probleme zu lösen. Um unseren Einfluss zu steigern, müssen wir die Arbeit des Seniorenbeirats noch stärker in die Öffentlichkeit tragen.
 
 Viele ältere Menschen interessieren sich nicht für die Arbeit des Seniorenbeirats. Warum ist das so?
 
 Ältere Menschen, denen es gut geht, wenden sich in der Regel nicht an den Seniorenbeirat. Also haben wir es vorwiegend mit Senioren zu tun, die unserer Beratung oder Unterstützung bedürfen. Wir beschäftigen uns aber nicht nur mit „Problemfällen“, sondern organisieren auch Veranstaltungen im kulturellen Bereich. Hierzu zählen beispielsweise regelmäßige Kino- und Tollwoodbesuche, eine jährliche Weihnachtsausstellung und die Teilnahme auf der Messe 66. Alle zwei Jahre veranstalten wir eine Seniorenwoche. Trotzdem gibt es immer noch viele Senioren, die gar nichts von diesen Aktivitäten wissen. Wie gesagt, hier ist es unsere Aufgabe den Seniorenbeirat und seine Arbeit in der Bevölkerung noch bekannter zu machen.
 
 
 Welchen Stellenwert haben alte Menschen heute in unserer Gesellschaft?

 
 In unserer Gesellschaft will keiner als alt angesehen werden. Alt sein gilt als Makel, man verbindet es immer mit Krankheit und Altenheim. Dies müssen wir ändern, denn ich sehe es bei mir – alt sein kann auch schön sein. Damit ein positiveres Bild vom Alter entsteht, muss die ganze Gesellschaft, aber auch die ältere Bevölkerung selbst umdenken. Die Seniorinnen und Senioren müssten noch viel mehr für sich selbst fordern und auch ihre bestehenden Rechte stärker nutzen!
 
 Kurzporträt Ingeborg Staudenmeyer