Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge: Über welche Anlässe und Themen aus diesem Themenfeld berichten klassische und neue Medien?
Die klassischen Medien berichten insbesondere über die politischen Kontroversen in diesem Bereich, gestützt auf die jeweiligen aktuellen gesellschaftlichen Ereignisse. Themen waren bzw. sind beispielsweise die Willkommenskultur, die Diskussion um die „Obergrenze“, die Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, die Terroranschläge oder Berichte über Terrorverdächtige. Es wird meiner Wahrnehmung nach eher vereinzelt über positive Aspekte aus diesem Themenfeld berichtet.
In den sozialen Medien nehme ich eine stärkere Vereinfachung und Polarisierung der o.g. Themen wahr, die sich vor allem in den Kommentaren spiegelt.
Journalistinnen und Journalisten mit Migrationshintergrund: Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus? Welche Themenfeld bearbeiten sie vorrangig?
Über einen Arbeitsalltag von Journalistinnen und Journalisten mit Migrationshintergrund kann ich nichts berichten. Im Hinblick auf das Themenfeld kann ich von den Neuland-Autoren sagen, dass sie schreibend versuchen sich zu orientieren und zwar unter einer dreifachen Rücksicht: Sie versuchen insbesondere Vergangenes (z.B. ihre Fluchterfahrungen, ihre Erfahrungen im Herkunftsland) zu bewältigen, sich in der Gegenwart und der Kultur hierzulande zu orientieren und einen Ausgriff auf ihre Zukunft zu vorzunehmen (z.B. ihren Beschäftigungsbeginn).
Kontakte zu Migranten-Vereinen und Organisationen: Welche Informationen wünschen sich die Redaktionen? Welche Themen interessieren?
Die Neuland-Redaktion wünscht sich Informationen über die Befindlichkeit der Migrantinnen und Migranten und den sie beschäftigenden Themen. Wie geht es ihnen? Was denken sie über uns, die wir hier in Deutschland leben? Worüber freuen sie sich, was beklagen sie, was brauchen sie? Es sind aber auch Themen jenseits ihrer Biografie von Interesse. Das könnten beispielsweise auch fachspezifische Themen sein. Es interessieren uns im Prinzip alle Themen, die für sie relevant sind.
Zum Porträt von Gudrun Hackenberg