„cahier africain“ von Heidi Specogna, Dokumentarfilm von 2016, 119 Minuten
Zentralafrikanische Republik, Themen: Bürgerkrieg, Massenvergewaltigungen als Kriegswaffe
Die Geschichte der Zentralafrikanischen Republik ist seit ihrer Unabhängigkeit 1958 von zahlreicheninternen Konflikten und gewaltsamen Machtwechseln gezeichnet. „cahier africain“ erzählt vom Schicksal der über 300 Frauen des Dorfes PK12 und den Spuren der Vergangenheit. Während eines Putschversuchs Anfang 2000 überfielen kongolesische Söldner das Dorf. Die Leiden der Frauen, die Misshandlungen und Vergewaltigungen sind bis heute ungesühnt. 2013, noch während der Aufarbeitung der Gewalt, eskaliert der politische Putsch der SELEKA-Miliz zu einem religiösen Konflikt zwischen Muslimen und Christen. Während des Bürgerkriegs verlieren Hunderttausende ihre Heimat, Tausende werden getötet. Die Kämpfe dauern bis heute an und die Opfer der Grausamkeiten beider Seiten warten auf Gerechtigkeit. Der größte Teil der Kriegsverbrechen in der Zentralafrikanischen Republik bleibt straflos und treibt so die Spirale der Gewalt weiter.
Die herrschenden Gruppen missbrauchen ihre Macht und treiben so das Land und die Menschen in Armut. 2,3 Millionen Menschen, darunter 1,2 Millionen Kinder unter 18 Jahren, haben keinen gesicherten Zugang zu Nahrung, Medikamenten oder Bildung. Innerhalb der Zentralafrikanischen Republik sind etwa 400.000 Menschen vertrieben worden, fast eine halbe Million Geflüchtete befindet sich in den umliegenden Ländern. Internationale Organisationen wie UNICEF und Amnesty International setzen sich für die Menschen vor Ort ein.
Quellen und weitere Informationen:
Amnesty International
https://www.amnesty.org
ReliefWeb
http://reliefweb.int
Bundeszentrale für politische Bildung
http://www.bpb.de
Deutscher Menschenrechts-Filmpreis
http://menschenrechts-filmpreis.de
„Esperanza 43“, von Oliver Stiller
Dokumentarfilm von 2015/2016, 20 Minuten
„Mexiko – Künstler gegen das Verbrechen“, von Alexander Bühler und Jens-Uwe Korsowsky, Magazinbeitrag/Kultur von 2015, 6:50 Minuten
Das Verschwinden von 43 Studenten aus Ayotzinapa am 26. September 2014 in Mexiko ist kein Einzelfall. Laut dem neuesten Bericht von Amnesty International ist derzeit der Verbleib von mehr als 27.000 Menschen in Mexiko unbekannt. Viele von ihnen sind Opfer des Verschwindenlassens geworden. Die Behörden zeigen kein Engagement für die Suche nach den vermissten Menschen. Wenn überhaupt, wird eine Suche nach den vermissten Personen oftmals verzögert, meist führt sie zu keinen Ergebnissen. Häufig wurden die als vermisst gemeldeten Personen zuletzt gesehen, als Polizisten sie festnahmen oder Angehörige des Militärs sie inhaftierten. In Mexiko gibt es jedoch kein detailliertes Verzeichnis über Festnahmen, sodass die Behörden jede Verantwortung und die Beteiligung am Verschwindenlassen von Personen zurückweisen können.
Erika Guevara-Rosas, Expertin für die Region Amerika bei Amnesty International: „Die unablässige Welle von Fällen, in denen Menschen verschwinden, (...) und das vollkommen fahrlässige Vorgehen bei der Untersuchung des Verschwindenlassens der 43 Studenten von Ayotzinapa zeugen von der vollkommenen Missachtung der Menschenrechte und der Menschenwürde durch die mexikanische Regierung.“ „Tragischerweise verschwinden in ganz Mexiko so viele Menschen, dass dies fast schon als Teil des Alltags betrachtet wird. In den wenigen Fällen, in denen tatsächlich Untersuchungen durchgeführt werden, handelt es sich meist um eine reine Formsache, mit der man den Schein wahren will, dass etwas getan wird“, sagt Erika Guevara-Rosas weiter.
Quelle:
Amnesty International
https://www.amnesty.org
„Where to, Miss“ von Manuela Bastian
Dokumentarfilm von 2015, 83 Minuten
Indien
Thema: Gleichstellung von Mann und Frau in Indien
Die Lage der Frauen in Indien am Arbeitsmarkt ist schwierig. Sie sind besonders betroffen von Löhnen unter dem Existenzminimum, aber auch von Arbeitslosigkeit und Ausbeutung. Der Arbeitsmarkt bleibt ihnen häufig verschlossen, weil sie für die Kinder zuständig und daher weniger flexibel sind. Der Entwicklungsbericht der Vereinten Nationen von 2013 stellt fest, dass lediglich ein Drittel aller Inderinnen einer bezahlten Tätigkeit nachgeht oder ein Einkommen erwirtschaftet, bei den Männern sind es über 80 Prozent. Das Weltwirtschaftsforum untersucht jährlich den Stand der Gleichberechtigung weltweit. In seinem Global Gender Gap Report werden Bildungsniveau, Gesundheit und Lebenserwartung, wirtschaftliche Beteiligung sowie politische Mitwirkung untersucht und ein Länder-Ranking erstellt. 2016 belegte Indien unter 144 Staaten Platz 87.
Global Gender Gap Report 2016
1 Island / 2 Finnland / 3 Norwegen / 4 Schweden / 5 Ruanda / 6 Irland / 7 Philippinen / 8 Slowenien / 9 Neuseeland / 10 Nicaragua / 11 Schweiz / 12 Burundi / 13 Deutschland / 14 Namibia / 17 Frankreich / 87 Indien / 88 Indonesien / 142 Syrien / 143 Pakistan / 144 Jemen
(Quelle: Der Global Gender Gap Report 2016 des Weltwirtschaftsforums)
Gleichstellung von Mann und Frau: in Indien und weltweit
(Quelle: Der Global Gender Gap Report 2016 des Weltwirtschaftsforums; Eigendarstellung)
Die Grafik beschreibt den Stand der Gleichstellung zwischen Mann und Frau in Indien. Auffällig ist, dass in Indien Frauen und Männer im Durchschnitt ein ähnliches Bildungsniveau haben. Trotzdem beteiligen Frauen sich noch lange nicht im gleichen Maße am wirtschaftlichen und politischen Leben des Landes.
Caritas International
www.caritas-international.de/hilfeweltweit/asien/indien/armut-frauen-sozialarbeit
World Economic Forum
http://reports.weforum.org/global-gender-gap-report-2016/rankings/
World Economic Forum
http://reports.weforum.org/global-gender-gap-report-2016/economies/#economy=IND